Dye Transfer – Fast vergessener Technik neues Leben eingehaucht

In den Anfängen der Digitalisierung der Bildverarbeitung in den frühen Neunzigerjahren, wurde dieser Prozess immer weniger nachgefragt, sodass Kodak 1992 die Produktion der erforderlichen Materialien über Nacht einstellte. Wenige Jahre später war der Dye Transfer Prozess de facto ausgestorben. Seit 2003 bietet „Dye Transfer Atelier - Bettina Haneke“ aus Sittensen diesen Prozess wieder an und erfüllt so den Bedarf vieler Künstler, Galerien, Sammler sowie Museen auf der ganzen Welt.

Analoge Drucktechnik mit digitaler Bildbearbeitung kombiniert

Anders als im historischen Workflow, kombinieren die Eheleute Haneke, die gemeinsam das „Dye Transfer Atelier - Bettina Haneke“ betreiben, die ursprünglich analoge Drucktechnik mit digitaler Bildbearbeitung und Farbmanagement in der Umsetzungsphase.

Grundlage jedes dieser Dye Transfers ist die perfekte digitale Datei. Liegt das Foto als Negativ vor, was im Kunstkontext, in dem sich die Auftraggeber meist bewegen, eher die Regel ist, werden die Negative vorab mit einem hochwertigen Trommelscanner digitalisiert.

Farbmanagement von größter Bedeutung

Die digitalen Daten werden dann unter Einhaltung eines strengen Farbmanagements an zwei EIZO ColorEdge CG277 Monitoren bearbeitet und optimiert, damit im Weiteren – dann wieder analogen – Workflow genau die erwartete Bildwirkung tatsächlich erreicht wird. „Farbmanagement ist für uns extrem wichtig“ betont Egbert Haneke. „Wir haben gerade auf die neuen EIZO Monitore mit eingebautem Kalibrierungssensor umgestellt. Das gibt uns die Gewissheit, dass unsere Monitore immer perfekt kalibriert sind, ohne dass wir uns zeitaufwändig darum kümmern müssen. Die Sicherheit bei der Umsetzung der Farben vom Monitor zum fertigen Print ist für uns besonders wichtig.“

Eigens produzierte Materialien garantieren die Produktion

„Wie Dye Transfer grundsätzlich funktioniert, war weitläufig bekannt, doch wie man diese altbewährte Technik neu anwendet, hat uns viel Experimentieren gekostet“, erklärt Egbert Haneke. „Wir haben eigentlich wieder bei null angefangen. Zu Beginn konnten wir noch auf Reste von original Kodak-Materialien wie Filme, Papier und Chemie zurückgreifen, doch nach kurzer Zeit war klar: Wenn der Dye Transfer Prozess eine Zukunft haben soll, muss eigenes, neues Material hergestellt werden.“ Seit 2005 können Hanekes auf exklusiv für sie produzierte Materialien zurückgreifen. Dazu gehören Druckfilme, Barytpapier, Chemikalien und Farben.

Belichtung mit DOS-Rechner und historischer Hardware

Die zum Druck notwendigen Druckmatrizen werden auf einem alten HELL Laserbelichter ausbelichtet. Da solche Geräte schon lange nicht mehr hergestellt werden, ist der Computer, der den Laserbelichter steuert, entsprechend alt. Es handelt sich dabei um einen DOS-Rechner mit 486er-Prozessor. Daher halten die Hanekes auch ein großes Arsenal von Ersatzmaschinen und –teilen für die alten Maschinen vor, um den Betrieb auf absehbare Zeit aufrechterhalten zu können.

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Handarbeit in Kleinserie

Mit dem Laserbelichter werden auf speziell für „Dye Transfer Atelier - Bettina Haneke“ hergestellten Matrixfilmen nun drei Matrizen hergestellt, welche die Grundlage für den späteren Druck darstellen. Anders als im herkömmlichen Vierfarbdruck sind im klassischen Tricolor Dye Transfer nur drei Druckmatritzen in den Farben Cyan, Magenta und Yellow nötig. Nach der Belichtung wird der Film entwickelt und dabei die belichtete Gelatine gehärtet. Die nicht belichteten Stellen werden abgewaschen und es entsteht ein Gelatinerelief auf dem Polyester. Je nach Dicke der verbliebenen Gelatineschicht kann der Druckfilm so mehr oder weniger Farbe aufnehmen.
Im nächsten Schritt werden die Druckfilme in Farbbädern der Farben Cyan, Magenta und Yellow eingelegt. Die Gelatineschicht der Filme saugt dann sukzessive die Farbstoffe auf.
Nach einer Stunde sind die drei Druckfilme bereit, hintereinander auf das hochwertige und schwere Barytpapier aufgewalzt zu werden. Dabei bauen sich die Farben des Motivs aus den drei Grundfarben in der Emulsionsschicht des Papiers auf. Nach dem Druck werden die Filme gewaschen und stehen für eine begrenzte Anzahl weiterer Prints wieder zur Verfügung.
Doch was ist der Reiz eines Dye Transfers im Vergleich mit einer herkömmlichen Fotovergrößerung oder einem Tintenstrahl-Ausdruck?

Weltweite Nachfrage von Künstlern, Galerien und Museen

Dye Transfers sind keine unendlich reproduzierbaren Massenprodukte. Durch die Handarbeit sind sie Unikate: Bei aller Präzision unterscheiden sich alle Drucke minimal voneinander. Genau diese Individualität, gepaart mit der einzigartigen Dreidimensionalität und unvergleichlichen Qualität des Druckergebnisses ist es, was Künstler, Galerien und Museen zu schätzen wissen.
Und so entstehen in Handarbeit Editionen und Kleinauflagen, die inzwischen Auftraggeber und Abnehmer in der ganzen Welt aus Sittensen heraus begeistern.

Dye Transfer Atelier - Bettina Haneke
Bettina und Egbert Haneke

Farbmanagement ist für uns extrem wichtig. Wir haben gerade auf die neuen EIZO Monitore mit eingebautem Kalibrierungssensor umgestellt. Das gibt uns die Gewissheit, dass unsere Monitore immer perfekt kalibriert sind.

Bildbearbeitungsmonitore für Einsteiger und Profis: Mit ihrer zuverlässigen Farbwiedergabe erfüllen sie die hohen Ansprüche aller, die mit Fotos, Filmen und Grafiken arbeiten.

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